EU-Urheberrecht: Es wird sich etwas ändern in Europa - zu Gunsten der Kulturschaffenden
Der VDD begrüßt die Trilog-Einigung zur EU-Urheberrechtsrichtlinie.
Die Kulturschaffenden Europas atmen auf. Die Modernisierung des EU-Urheberrechts hat in Form des Richtlinienentwurfs den Trilog passiert. Der Verband deutscher Drehbuchautoren begrüßt diesen entscheidenden Schritt als wirtschaftlich klug und gerecht für die Urheber. Plattformen werden die Kreativen und Rechteinhaber an ihren Gewinnen beteiligen müssen. Kreative, ihre Geschäftsmodelle und der Wert des geistigen Eigentums werden gestärkt und geschützt.
"Wollt ihr Europa zerstören?" raunte noch am Montag SPON-Kolumnist Sascha Lobo als Speerspitze der Netz-Community in einem larmoyanten Appell an die GroKo. Der Zustimmung zu neuen Regelungen der EU-Urheberrechtsrichtlinie wie u. a. Upload-Filter sind für den SPON-Kolumnisten offenbar Wegweiser in den Abgrund. Es bleibt ein Rätsel, warum ausgerechnet die sich kreativ gerierende Szene der Youtuber, der Uploader, der Remixer immer dann ihre Phantasie und Kreativität ausschaltet, wenn es um Fairness für Urheber geht bzw. um die zukunftsorientierte Anwendung von neuen gesetzlichen Vorgaben.
An genau diese faire Praxis glauben aber die Urheberinnen und Urheber und ihre Verwertungsgesellschaften. Hinter der neuen EU-Urhebergesetzgebung steht nicht, wie Lobo behauptet, lobbyhörige Politik - sondern: eine Vision. Wer Freiheit in Europa will, sollte im digitalen Markt den Wert geistigen Eigentums anerkennen, die Freiheit des Wortes und der Kunst urheberrechtlich absichern. Ihr Schutz ist unverzichtbar für die Demokratie und hat in der analogen Welt all dies möglich gemacht: vielgestaltiges Werkschaffen, gewinnbringende Wertschöpfung, werthaltige Nutzung. In der digitalen Welt, in der originale Schöpfungen in Wort und Bild scheinbar beliebig veränderbar, fälschbar, korrumpierbar sind, ist ein solcher Schutz dringlicher denn je.
Der Trilog weist in Richtung dieser Vision. In einer Stellungnahme der Initiative Urheberecht zu den Trilog-Beschlüssen von gestern Abend urteilt Drehbuchautor und VDD-Mitglied Pim. G. Richter entsprechend. Ohne dass er das konkrete Ergebnis der Einigung im Trilog kennt: "so viel lässt sich sagen: es wird sich etwas ändern in Europa, und zwar zu Gunsten der Kulturschaffenden."
Es ist zu wünschen, dass die Richtlinie jetzt auch das Parlament und den Rat passieren wird!
Jan Herchenröder
Geschäftsführung VDD
Lesen Sie hier auch die Stellungnahme der Initiative Urheberrecht, deren Mitglied der VDD ist: https://urheber.info/aktuelles/2019-02-14_ini-begruesst-die-entscheidung-zum-eu-urheberrecht