1. April 2020
 

Der VDD und die Coronakrise

Autor: VDD

Stand August 2022

DrehbuchautorInnen, die coronabedingt in wirtschaftliche Engpässe geraten sind, finden hier eine Übersicht über aktuelle Maßnahmen sowie Links zu weiterführenden Informationen im Zusammenhang mit der Pandemie.

Eine Gewähr für die Angaben und verbindliche Handlungsempfehlungen können wir angesichts der sehr unterschiedlichen individuellen Lagen der DrehbuchautorInnen nicht übernehmen.

Wir werden die Informationen regelmäßig aktualisieren. Die Qualität der Informationen nimmt zu, wenn wir auch Informationen unserer Mitglieder über aktuelle Erfahrungen in der Antragstellung, neue praktische Links etc. mit verwerten können. Auch können wir über unsere politische Arbeit bei erkennbaren Problemen nachjustieren - hierbei sind wir auf Eure Informationen angewiesen, die wir unter info@drehbuchautoren.de sammeln. Eure Nachrichten werden selbstverständlich vertraulich behandelt.

 

AKTUELLE MASSNAHMEN DES BUNDES GEGEN DIE FOLGEN DES CORONAVIRUS

 

Rettungs- und Zukunftsprogramm NEUSTART KULTUR – Verlängerung bis Juni 2023

Um die Notlage im Kultur- und Medienbereich zu lindern und die kulturelle Infrastruktur zu erhalten, hat die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Frühsommer 2020 das Rettungs- und Zukunftsprogramm NEUSTART KULTUR mit einem Gesamtvolumen von mittlerweile insgesamt 2°Mrd. Euro aufgelegt. Nach den aktuell geltenden Vorgaben können Kulturschaffende und Kultureinrichtungen bis 30. Juni 2023 (verlängert, vorher Ende 2022) mit den Programmmitteln unterstützt werden. Das hilft zunächst nur der Branche allgemein. Die Gelder aus diesem Programm, die an die Verwertungsgesellschaften gingen sind vorerst aufgebraucht, das heißt für euch AutorInnen ist aktuell keine Antragstellung für ein Stipendium möglich.

Weitere Informationen zum NEUSTART KULTUR findet ihr unter https://www.bundesregierung.de/breg-de/bundesregierung/bundeskanzleramt/staatsministerin-fuer-kultur-und-medien/corona-hilfen

 

Wer von dem Programm Neustart Kultur über ein Stipendium der VG Wort Gebrauch gemacht hat, findet hier nützliche Informationen für die Steuererklärung.

 

Grundsicherung (SGB II)

Insbesondere Kleinunternehmer und Soloselbständige sollen nicht auf Rücklagen zurückgreifen müssen oder in ihrer Existenz bedroht werden. Sie erhalten schnell und unbürokratisch Zugang zur Grundsicherung (SGB II) ohne umfassende Vermögensprüfung oder Aufgabe der Selbständigkeit. Die Regelungen zum vereinfachten Zugang zu den Grundsicherungssystemen werden bis zum 31. Dezember 2022 (vorher 31. März 2022) verlängert.

Ansprechpartner sind die örtlichen Jobcenter. Weitere Informationen zur Grundsicherung gibt es unter https://www.arbeitsagentur.de/m/corona-grundsicherung/

 

Information zu bereits abgelaufenen Maßnahmen: Überbrückungshilfen & November-/ Dezemberhilfen

Frist für die Schlussabrechnung verlängert!

Nach Vorliegen der realisierten Umsatzzahlen und Fixkostenabrechnungen sind alle Antragstellenden zur Einreichung einer Schlussabrechnung über einen prüfenden Dritten verpflichtet. Die Frist zur Einreichung dieser Schlussabrechnung wird bis zum 30. Juni 2023 verlängert und gilt für beide Pakete der Schlussabrechnung.

Mehr Infos dazu findet ihr hier.

 

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Der VDD war von Beginn der Corona-Krise an für seine Mitglieder und die Interessen der AutorInnen im Einsatz und hat im ersten Jahr der Pandemie wesentlich an Maßnahmen zur Verbesserung der beruflichen Situation der AutorInnen mitgewirkt. Wir haben uns im Verbund mit anderen Verbänden sehr früh für eine Absicherung der Branche sowie die Einrichtung eines Nothilfefonds für Solo Selbständige stark gemacht und mit den Sendern ARD und ZDF Lösungen für AutorInnen, die von Drehausfällen betroffen sind, gefunden, in dem die Auszahlung der Schlussraten vorgezogen worden sind. Auch haben wir Förderungen und Sender zur Aufrechterhaltung der Stoff- und Projektentwicklung in den geplanten Volumina gemahnt.

Eine wesentliche Hilfe für AutorInnen in der Krise liegt darin, weiter zu schreiben, Abnahmestufen zu erreichen und neue Aufträge zu erhalten. Im Gegensatz zu anderen betroffenen Gewerken gilt für AutorInnen:  Homeoffice ist für die meisten gelebte Berufspraxis. Der Fortsetzung ihrer Arbeit – ggf. auch in Video-Konferenzen – stehen staatliche Auflagen zum „social distancing“ nicht grundsätzlich im Weg.

Wer auf baldige Wiederherstellung von Normalität im Filmschaffen hofft, muss die Entwicklung von Stoffen aufrechterhalten bzw. beflügeln und leistet damit zugleich einen wirksamen Beitrag, die Existenz von professionellen ErzählerInnen zu sichern.

Ein wichtiger Baustein für die Überlebensfähigkeit der Gesamtbranche war die Einrichtung eines Ausfallfonds zur Absicherung von Pandemieschäden, die bis dahin nicht versichert waren und Produktionsfirmen vor wirtschaftlich nicht zu tragende Risiken stellten. Ohne diese Ausfallfonds hätte besonders im TV-Bereich ein Drehstau bis hin zu Drehabsagen gedroht, wodurch sich mittelfristig die wirtschaftliche Situation auch von Autorinnen und Autoren spürbar verschärft hätte.

Am 11.09.2020 ging nach langer Verhandlung ein erster Ausfallfonds I der BKM an den Start, der die vom Bund geförderten Spielfilme und High-End-Serien berücksichtigte. Der Ausfallfond II für TV-Produktionen wurde im Dezember beschlossen. Die Verlängerung dieser Ausfallfonds hat die Politik auch ohne das Zutun der Branche umgesetzt.

Der VDD hatte die Einrichtung von Ausfallfonds mehrfach auch öffentlich und im Verbund mit anderen Verbänden gefordert und einen Appell von 39 Filmverbänden und -organisationen initiiert.

Zur Stabilisierung der Einkommenssituation der DrehbuchautorInnen gehören auch in Zeiten der Krise die Verhandlungen der Honorarrahmen mit Sendern und SVOD-Anbietern, die der VDD führt. Parallel kämpft der VDD im Zuge der laufenden Anpassung des deutschen Urheberrechts an die Vorgaben der Europäischen Urheberrechtsrichtlinie an der Seite mit weiteren Filmverbänden, der Initiative Urheberrecht und den Verwertungsgesellschaften für eine Verbesserung in diesem Bereich, insbesondere mit Blick auf die faire Vergütung im Online-Segment.

Dies alles ist nur möglich, weil die Mitglieder des VDD ihren Verband mit ihren Beiträgen handlungsfähig machen.

Wir sind stark als Solidargemeinschaft - und können noch stärker werden. Durch neue Mitglieder. Interesse geweckt? Hier finden Sie unser Antragsformular.

 

Bleibt gesund!