Sophia, der Tod und ich
Eines Tages klingelt ein blasshäutiger Herr (Marc Hosemann) an der Wohnungstür des Altenpflegers Reiner (Dimitrij Schadt) und stellt sich höflich vor als der Tod. Er müsse dem ziellosen Leben des jungen Mannes leider innerhalb von drei Minuten ein Ende setzen. Ganz so schnell klappt es dann aber doch nicht. Stattdessen lässt sich der Tod notgedrungen auf einen Roadtrip in die Vergangenheit seines Opfers ein. Und findet zunehmend Gefallen daran, sich den Erlebnissen des irdischen Daseins auszusetzen. Auch Reiners Exfreundin Sophia, gespielt von Anna Marie Mühe, ist mit von der Partie, und sogar seine Mutter (Johanna Gastdorf) muss sich dem seltsamen Trio anschließen. Ein Wechselbad von ungeschminkten Dialogen im norddeutsch-lakonischen Humor und absurden Actionszenen auf der Flucht vor weiterem Ungemach. Lena May Graf schrieb das Drehbuch nach dem gleichnamigen Roman von Thees Ullmann, der als Sänger der Band Tomte bekannt wurde. Das Regiedebüt von Schauspieler Charly Hübner lässt gelegentlich an Aki Kaurismäki denken.
Lena May Graf wurde in München geboren und wuchs in den USA auf. Sie studierte Politik und Journalismus an der American University of Paris und an der New York University. 2011 zog sie nach Berlin und begann in unterschiedlichen Bereichen der deutschen und internationalen Filmbranche zu arbeiten. Unter anderem in der Kostümabteilung, in der Regieassistenz und als Casting-Assistentin für Simone Bär. Seit 2015 ist sie Drehbuchautorin für Kino- und Serien-Produktionen. 2021 drehte sie ihren ersten Kurzfilm DIE KOMMODE und ist gerade gemeinsam mit ihrem Ko-Regisseur Finn Christoph Stroeks in der Fertigstellung ihres Kino-Debüts TRAUZEUGEN.
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